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Vom Straßenbahnhof zum Schulstandort

21.04.2016 | Unternehmen

Über 100 Jahre hat der Betriebshof Tolkewitz Straßenbahnen beherbergt. Auf dem Gelände beginnen nun die Bauarbeiten für ein neues Schulzentrum. Wir blicken zurück.

Unter den Kollegen der DVB weiß jeder, was gemeint ist, wenn von „den Tolkewitzern“ die Rede ist. Damit bezeichnen sich Mitarbeiter, die in der alten Hauptwerkstatt ihren Beruf erlernt und ausgeübt haben. Sie sind so etwas wie die Alte Garde der Werkstatt-Mannschaft. Als hier 2007 die letzte Reparaturschicht gefahren wurde, war dennoch kaum jemand unglücklich über den Umzug in die modernen Hallen des neu gebauten Betriebshofes Gorbitz.

Denn die gesamte Anlage des Straßenbahnbetriebshofes in der Wehlener Straße war reif für eine grundlegende Sanierung, deren Kosten die eines Neubaus bei weitem überstiegen hätten. In Gorbitz wurde der neue Straßenbahnhof den heutigen Bedingungen angepasst und die Mitarbeiter konnten sich auf moderne, helle Arbeitsverhältnisse freuen.

Nachdem in Tolkewitz die Lichter ausgegangen waren, nutze die DVB das Gelände noch gelegentlich, um Straßenbahnen unterzustellen oder alte Tatra-Bahnen zu verschrotten. 2013 war auch damit endgültig Schluss. Das Gebäude und das Areal verfielen, wie Gebäude verfallen, wenn sich niemand mehr um sie kümmert. Sorgen bereiteten uns vor allem ungebetene Gäste, welche Vandalismusschäden hinterließen. Immer neue Schlupflöcher mussten gestopft und immer neue „Eingänge“ verrammelt werden.


Anfang 2016 begannen die Abrissarbeiten und noch im Mai dieses Jahres startet der Bau eines neuen Schulzentrums. Gymnasiasten und Oberschüler sollen hier unter besten Bedingungen lernen. Die Landeshauptstadt Dresden kalkuliert für das Projekt mit Kosten von 64,5 Millionen Euro, die sie vollständig aus Eigenmitteln finanziert. Im Februar 2018 sollen die beiden neuen Schulen fertig sein. An der vierzügigen 32. Oberschule werden dann rund 600 und am neuen Gymnasium Dresden Tolkewitz rund 1.000 Schülerinnen und Schüler lernen.


Vom ehemaligen Betriebshof selbst wird nur ein kleiner Teil in die neue Bausubstanz übernommen. Den Tolkewitzer Kollegen bleibt dann die Erinnerung an schwere körperliche Arbeit, aber auch an legendäre Betriebsfeiern.



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