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Standseilbahn ab 28. Juni wieder in Betrieb

25.06.2021 | Bauarbeiten

Am 26. Oktober 2020 wurde unsere historische Standseilbahn stolze 125 Jahre alt. Damit sie weiterhin zuverlässig den Loschwitzer Elbhang erklimmt, begann am 15. Juni 2020 ihre Rundumerneuerung. Während der Instandsetzung wurden das Zugseil, die Elektrik der gesamten Bahnanlage, die Stützwand oberhalb des Burgbergtunnels und die die 136 Brückenbalken des Viadukts erneuert. Eigentlich sollte die Standseilbahn schon Ende März wieder fahren. Allerdings wurden wichtige Bauteile für die Rekonstruktion zum Teil im europäischen Ausland angefertigt. Besonders dort haben sich Produktion und Lieferung wegen der Pandemie verzögert. Am 28. Juni 2021 kann sie nun nach einem Jahr Sanierung wieder in Betrieb gehen.

Einsatzzeiten ab dem 28. Juni 2021

Die Standseilbahn ist ab Montag, den 28. Juni 2021 nach Sommerfahrplan im Einsatz:

  • Montag bis Freitag von 06:30 bis 21:30 Uhr
  • Samstag, Sonntag und Feiertage von 09:00 bis 21:30 Uhr

Ersatzverkehr bis zum 27. Juni 2021

Während der regulären Einsatzzeiten der Standseilbahn wird ersatzweise ein Bus angeboten, der im 30-Minuten-Takt zwischen dem Körnerplatz und der Bergstation pendelt. 

  • Fahrweg des Ersatzbusses: Körnerplatz – Schillerstraße – Bautzner Landstraße – Plattleite – Obere Station Standseilbahn
  • Die Ersatz-Haltestelle für die Untere Station der Standseilbahn ist die Haltestelle Körnerplatz der Linien 61/63/84 in Richtung Schillerplatz.
  • Die Ersatz-Haltestelle für die Obere Station der Standseilbahn befindet sich am Luisenhof in Höhe des Eingangs der Bergstation.
  • Die Haltestelle Plattleite kann bei Bedarf zum Ausstieg genutzt werden.
  • Bitte beachten Sie, dass die Beförderung von Rollstühlen und Kinderwagen im Pendelbus nur eingeschränkt möglich ist.
  • Weitere Fahrtmöglichkeiten bestehen mit den Linien 61 und 11 (Umstieg an der Haltestelle Grundstraße).

Balkentausch auf dem Viadukt

Sanierungsarbeiten an der Standseilbahn

Die Brückenbalken des 102 Meter langen Viadukts, auf denen die Schienen montiert sind, wurden in 26 Jahren Liegezeit besonders durch die Witterung beansprucht. Der Austausch der bis zu sechs Meter langen 136 Balken fand in teilweise luftiger Höhe von 15 Metern statt. Sie bestehen aus imprägniertem Spezialholz. Rutschsichere Glasfaser-Carbon-Gitter ersetzen die alten hölzernen Laufwege neben den Schienen. Oberhalb des Burgbergtunnels wurde zudem die Stützwand saniert und rückverankert.

Antriebsmotor und Zugseil

Motor der Standseilbahn

Der mit Gleichstrom betriebene Motor war für mehrere Wochen zur Überholung in einer Chemnitzer Spezialwerkstatt und erhielt zusätzliche Sensoren zur Temperaturüberwachung. In der letzten Februarwoche nahm er wieder seinen festen Platz im Maschinenhaus in der Bergstation ein und es folgten mehrere Tests der am Motor angebrachten Bremsen. Dann wurde das neue Zugseil über das Getriebe mit dem Antrieb verbunden und die Enden an den beiden Wagen befestigt.

Das alte Zugseil lag seit 1997 auf und war am Ende seiner Nutzungsdauer angekommen. Das neue soll knapp 40 Jahre halten. Es ist 610 Meter lang, 38 Millimeter stark, wiegt 5,6 Kilogramm pro Meter und besteht aus sechs Litzen mit je 25 Drähten. Es kann zwei voll besetzte Wagen der Standseilbahn sicher bewegen. Die neue Schmieranlage dämpft die Fahrgeräusche der Bahn für Fahrgäste oder Anwohner und verlängert die Lebensdauer des Seils.

Neues Betriebskonzept

Standseilbahn im Bauzustand

Bisher konnte die Standseilbahn nur von der Bergstation aus gesteuert werden. Mit dem neuen Funktionsgebäude wird dies zukünftig auch von der Talstation aus möglich sein. Dafür wurde auch die Steuerung umgebaut. Angepasst an die geänderte Gesetzgebung dürfen beispielsweise nur noch halogenfreie Kabel verwendet werden. Die garantieren einen besseren Brandschutz als die alten PVC-Kabel. Auch eine blendfreie LED-Beleuchtung im Innenraum gehört zur neuen Ausstattung. Für Passagiere mit reduziertem Hörvermögen werden optische Informationen im Innenraum zur Verfügung stehen. Das dient im Havariefall zur Orientierung. Bisher genügte eine Lautsprecherdurchsage. Deshalb bekommen die Wagen einen Monitor im Fahrgastraum, auf dem im Normalfall geschichtliche oder touristische Informationen zu sehen sind.

Zudem hat der Bahnsteig einen rutschsicheren Belag bekommen, es wurden die Wagenbatterien getauscht, die Spurkranzschmieranlage zur Reduzierung der Fahrgeräusche eingebaut, die große Panoramascheibe ausgetauscht und die Schienen abgeschliffen.


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