Neue Hilfeleistungsfahrzeuge für Feuerwehr und Verkehrsbetriebe
03.05.2017
Die Berufsfeuerwehr Dresden (BFW) und die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) erweitern ihren Fuhrpark um drei moderne technische Hilfsfahrzeuge. Damit sind sie im Falle eines Unfalls oder einer Havarie optimal gerüstet. Die neuen Spezialfahrzeuge wurden am Mittwoch, 3. Mai 2017 auf dem Gelände des Straßenbahnhofes Gorbitz vom Ersten Bürgermeister Detlef Sittel, DVB-Vorstand Andreas Hemmersbach und Feuerwehrchef Andreas Rümpel offiziell in Dienst gestellt.
„Die Kooperation zwischen der Feuerwehr Dresden und den Dresdner Verkehrsbetrieben ist schon seit vielen Jahren effektiv. Im Fall von Havarien, schweren Unfällen oder Bränden mit Beeinträchtigung des Straßenbahnbetriebes stimmen sich die Mitarbeiter beider Leitstellen kurzfristig ab. So werden gegenseitige Unterstützung oder die Bereitstellung von Transportkapazitäten für erforderliche Evakuierungen stets schnell und fachlich souverän organisiert“, lobt der Erste Bürgermeister Detlef Sittel.
Bei gemeinsamen Aus- und Fortbildungen werden die Bedienung und der Einsatz der neuen Technik immer wieder gemeinsam trainiert, um bei der Rettung von Menschen oder bei Unfällen schnell und qualifiziert Hilfe leisten zu können. Die Dresdner Feuerwehr beschaffte nun ein neues geländegängiges Logistik¬fahrzeug, das mit Geräten zur Rettung von Unfallbeteiligten ausgestattet ist. Es handelt sich um einen Mercedes-Benz Unimog U5023 mit einer Leistung von 231 PS und einer Watfähigkeit von bis zu 1,20 Metern Wassertiefe. Für Be- und Entladevorgänge ist der Spezialwagen mit einer Hebebühne ausgestattet. Zusätzlich besitzt er eine Seilwinde mit einer Zugkraft von 50 Kilonewton.
Ebenso wurde ein neuer Rüstwagen mit Kran gekauft, der sowohl im gesamten Stadtgebiet als auch auf der Bundesautobahn für vielfältige technische Hilfeleistungen eingesetzt werden kann. Der Rüstwagen wurde auf einem Scania-Fahrgestell mit 32 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht aufgebaut und hat eine Leistung von 480 Pferdestärken. Neben der neu beschafften Beladung für schwere technische Hilfeleistung ist auch dieses Fahrzeug mit einer Seilwinde (Zugkraft 80 Kilonewton), einem Kran (Hebekraft 2,1 Tonnen in 20 Metern Entfernung) und einem fest verbauten Generator zur Stromversorgung ausgerüstet. Der Generator leistet 30 Kilowatt.
Beide Fahrzeuge decken ein breites Einsatzspektrum ab und ergänzen die Ausstattung der Dresdner Löschzüge mit speziellen Einsatzgeräten. Beispielsweise führt der Rüstwagen mit Kran spezielle Geräte für Einsätze mit LKW-Unfällen mit sich. Der Gerätewagen Logistik wird auch bei Hochwasserlagen Transportaufgaben übernehmen können. Beide Fahrzeuge sind in der Feuerwache Albertstadt stationiert. Die Mitarbeiter dort sind auf Einsätze im Rahmen der schweren technischen Hilfeleistung spezialisiert.
Die Dresdner Verkehrsbetriebe ergänzen ihren Fuhrpark ebenfalls mit einem geländefähigen Unfallhilfeleistungsfahrzeug. Zentraler Technikbestandteil im Wagen ist eine leistungsfähige Hydraulikpumpe, die über Schläuche das Steuerpult sowie die angeschlossenen Hebe-und Verschiebezylinder versorgt. Sie werden zum Anheben und Aufgleisen havarierter Bahnen benötigt. Ebenso integriert sind eine Hebebühne sowie für Nachteinsätze ein ausfahrbarer Beleuchtungsmast. Das Fahrzeug mit Allradantrieb besitzt eine Leistung von 290 Pferdestärken. Es erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 90 Kilometer pro Stunde und wird durch einen Dieselmotor angetrieben, dessen Emissionsklasse mit Euro sechs der aktuell strengsten europäischen Norm entspricht.
Im Fall einer größeren Havarie oder eines schweren Unfalls mit Straßenbahnbeteiligung werden Feuerwehr und Verkehrsbetriebe gleichzeitig alarmiert. Das Unfallhilfeleistungsfahrzeug steht auf Abruf durch den Dispatcher im Busbetriebshof Gruna bereit. Vor Ort angekommen, werden die Einsatzkräfte der Feuerwehr dann bei ihren technischen Hilfeleistungen durch Fachberater der Verkehrsbetriebe unterstützt.
Der neue Rüstwagen mit Kran kostete inklusive Beladung rund 680 000 Euro, wovon 340 000 Euro durch den Freistaat Sachsen gefördert wurden. Das neue Logistikfahrzeug der Feuerwehr wurde für rund 275 000 Euro gekauft. Insgesamt 45 000 Euro davon sind Fördermittel. Der Preis für das neue Hilfeleistungsfahrzeug der DVB lag bei etwa 155 000 Euro.