Unsere Bergbahnen: Vier Wagen auf steilem Kurs
Seit über 120 Jahren prägen die Standseilbahn und die Schwebebahn das Stadt- und Landschaftsbild am malerischen Loschwitzer Elbhang. Neben ihrer Bedeutung als öffentliches Nahverkehrsmittel haben sich unsere beiden Bergbahnen als touristische Attraktionen etabliert. Die historischen Anlagen stehen unter Denkmalschutz.
Standseilbahn-Wagen
Die beiden Wagen der Standseilbahn fertigte die Waggonbau Bautzen GmbH während der Rekonstruktion 1993/1994 komplett neu. Äußerlich unterscheiden sie sich kaum von ihren Vorgängern. Sie sind jedoch größer und verfügen über zwei Gepäckabteile für Kinderwagen, Rollstühle und Fahrräder. Außerdem fehlen die Stromabnehmer auf dem Dach. Die Energieversorgung erfolgt wie bei der Schwebebahn mittlerweile über Wagenbatterien, die in den Stationen geladen werden können.
Die Wagen sind in ihrer Bauart der mittleren Neigung des Streckenprofils angepasst. Ihre Radsätze haben auf der einen Seite einen Doppelspurkranz, auf der anderen Seite jedoch nur eine spurlose Walze. Weil der eine Wagen auf der linken und der andere auf der rechten Seite den Doppelspurkranz hat, fahren beide Wagen an der Ausweiche auf ihrem Gleis, ohne dass die Weiche bewegliche Teile besitzt.
Die Wagen verfügen über Einzelradfahrwerke mit Mehrfachfederung und Lenkeranhängung. Die Bremssteuerung funktioniert elektro-hydraulisch mit vorgespannten Federpaketen. Anlässlich der Hauptuntersuchung wurden die Wagen der Standseilbahn im Jahr 2014 zuletzt komplett aufgearbeitet. Die letzte Änderung an den Wagen wurde im Rahmen der Erneuerung der elektrischen Ausrüstung der kompletten Anlage vorgenommen, die 2021 abgeschlossen wurde. Seitdem haben die Fahrgäste wie an der Schwebebahn selbst die Möglichkeit, die Wagentüren von innen und außen zu bedienen sowie im Notfall aus jedem Fahrgastabteil Kontakt zum anwesenden Stationspersonal aufzunehmen.
Schwebebahn-Wagen
Die heutigen Wagen wurden während der umfangreichen Rekonstruktion in den 1980er-Jahren gebaut. Um genau zu sein, wurden lediglich die Wagenkästen neu gefertigt und an den vorhandenen Fahrwerken befestigt. Ihr äußeres Erscheinungsbild durfte dabei aufgrund des Denkmalschutzes nicht wesentlich verändert werden. Die Fahrwerke der Wagen sind noch im Originalzustand erhalten, ebenso wie die darin enthaltene einmalige Bremstechnik der Wagenbremsen, welche die Wagen im Falle eines Seilrisses vor einem unkontrollierten Abgang bewahren. Die Bremsung erfolgt dabei anders als bei der Standseilbahn rein mechanisch.
Während der Rekonstruktion der Schwebebahn in den Jahren 2001/02 wurden die Wagen mit einer modernen Steuerungs- und Sicherheitstechnik ausgestattet, die zuletzt 2017 nochmals auf den neuesten Stand gebracht wurde und den Einsatz von Wagenbegleitern überflüssig macht.
Eine umfassende Sanierung der Wagen fand zuletzt zur Hauptuntersuchung im Jahr 2013 statt, bei der unter anderem eine schadhafte Radachse am Wagen 1 gewechselt wurde.