Feste Fahrbahn
Feste Fahrbahn Rheda City, Bauart DVB AG
Einbetonierte Zweiblockschwellen TB/ZB-1450 K-W 25 mit/ohne Spindeln und mit elastischer Schienenlagerung
Die bei der Fernbahn bereits vielfach angewendete Feste-Fahrbahn-Technik mit einbetonierten Zweiblockschwellen wurde für den Einsatz im Straßenbahngleisbau modifiziert und an die Lastannahmen des Schienen- und Straßenverkehrs angepasst.
Diese Oberbauform wird im Gleisnetz der Dresdner Verkehrsbetriebe als Regelbauform für straßenbündigen Gleisbereich und für eingedeckten Bahnkörper sowohl für Gleise, als auch für Weichen und Kreuzungen eingesetzt. Sie ist Bestandteil des Standardkataloges Gleisbau der DVB AG.
In Dresden kommt sie seit 1998 erfolgreich zur Anwendung.
Konstruktionsprinzip
Feste Fahrbahn mit K-W-Befestigung
Patent-Nr. DE0019849266A1
- Fugenverguss
- Deckenschluss
- Kammerelemente
- elastische Zwischenlage
- Zweiblockschwelle
- Betonschicht
- Unterbau
Materialkomponenten
Schwellen und Zubehör
Spindeln zur Höhenjustierung an vorgegebenen Schwellen
- Zweiblockschwelle TB/ZB-1450 K-W25 mit Spindeln und komplett vormontierter Keilwinkelbefestigung für Rillenschienen Ri53-10/ 60R1/ 60R2
- Zweiblockschwelle wie oben, jedoch ohne Spindeln und Zubehör
Spurweite: 1450 mm
(andere Spurweiten möglich)
Baustahl und Schienenfussunterlagen
- Betonstabstahl B500 B Ø16
- Schienenfußunterlage aus geschlossenzelligem PE-Schaum (geringe Wasseraufnahme wegen Streustromisolation) zum Schutz des Schienenfußes bei der Betonage
Zwischenlagen
elastische Zwischenlagen (ZW) zur Sicherung der elastischen Lagerung mit Glasübergangstemperatur ≤ -30°C und Beständigkeit gegen Laugen aus Auftaumitteln
Betonschicht
- Beton C35/45, F3, WA, XC4, XD1, XF2
- Überwachungsklasse 2
- Größtkorn 16 mm
- Beton nach Eigenschaften DIN EN 206/DIN 1045-2
- Betondeckung 25 mm nach DIN EN 206
Fugenausbildung in Betonschicht
Besonderheit: Fugenausbildung (Raumfugen) in der Betonschicht nur in Streckenlängsachse und bei konstruktiven Besonderheiten zugelassen
rechtwinklig zum Gleis nur bautechnologisch bedingte Pressfugen (z. B. Fertigungsabschnitte) zugelassen
Bauausführung
1 Auslegen der Zweiblockschwellen
Auf der Tragschicht (300 mm) ohne Bindemittel werden die Zweiblockschwellen TB/ZB-1450 K-W mit/ohne Spindel ausgelegt.
Die Zweiblockschwellen sind komplett mit Keilwinkelbefestigungen für Rillenschienen vormontiert.
2 Verlegen der Schiene
Die Rillenschienen werden mit einem Korossionschutzanstrich versehen und auf den vormontierten Zweiblockschwellen ausgelegt und befestigt.
Zur Vermeidung von Streuströmen wird ein Isoclip verwendet. Spannklemme und Schwellenschraube sind mit einem Korossionschutzsystem versehen.
3 Längsbewehrung einbauen
Die Längsbewehrung B 500 B wird in zwei Lagen eingebaut und ist nicht durchgehend verbunden.
Beide Bewehrungslagen sind fachgerecht mit der Schwellenbewehrung zu verbinden.
4 Gleisrost ausrichten
Das Ausrichten und Fixieren des Gleisrostes auf Höhe erfolgt bezogen auf die Schienenoberkante durch Hochdrehen der Justierschrauben.
5 Betonagevorbereitung
Bereiche um Schächte werden mit einer Ringbewehrung versehen.
Die Schienenentwässerungskästen sind zu montieren...
...und die Schienenfußunterlagen sind am Schienenprofil zu befestigen.
6 Betonage
Nach dem Herstellen der Zwischenschweißungen erfolgt die Betonage mit Beton C35/45.
Der Spannungsausgleich und die Schlussschweißungen werden nach der Betonage ausgeführt.
Die Rezeptur erlaubt schon ca. 1-2 Tage (je nach Witterung) die Überbauung mit Asphaltbinder.
Der Betonnachbehandlung ist besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
7 Einbau Schienenkammerelemente
Vor dem Einbau der Kammerelemente sind die Montagelippen der Schienenfußunterlagen abzutrennen (abzureißen).
Die Schienenkammerelemente werden in der Schienenkammer verklebt und so das Eindringen von Feuchtigkeit/Wasser verhindert.
Video - Einbau Schienenkammerelemente
8 Asphaltbinderschicht und Deckschicht (Gussasphalt)
Betonfläche durch Ansprühen für den Asphaltbindereinbau vorbereiten.
Asphaltbindereinbau mit einem Fertiger
Verdichten des Asphaltmischgutes mittels Walzen und Vibrationsstampfer.
Video - Verdichten des Asphalts
Verschließen der Aussparungen der Kammerelemente
Vergießen der Aussparungen um die Schienenkästen
Die Oberfläche wird mit Splitt (hell und/oder dunkel) abgestreut. Diverse Ausführungen sind möglich (z. B. Pflasteroptik, farbige Asphalte).
Durch Anwalzen des Abstreusplittes entsteht ein Verbund mit dem Gussasphalt.
9 Fugenausbildung (Fugensystem Dresden)
Nach dem Deckenschluss werden die Fugen ausgebildet und vergossen.
siehe
Fugensystem Dresden10 Weichen und Kreuzungen
vormontierte Anlage bei Weichenbau derDVB AG
Verlegung Segmente auf der Baustelle, verschweißen und komplettieren
Betoneinbau im Anlagenbereich nach Ausrichtung über Justierspindeln
Deckenschluss mit Epoxidharz im kritischen Bereich
Vorteile
Vorteile auf einen Blick
- geringe Bauhöhe (bei Ri53-10), geringe Deckenschlusskosten
- exakte Zuordnung der Belastungen aus Straßenverkehr gegenüber Individualverkehr (Integration der verschiedenen Lastsysteme Straße/Schiene, dabei Schiene "frei" beweglich)
- geringe Kosten in der laufenden Unterhaltung
- lange Liegedauer des Oberbaues
- problemloser Schienentausch mit kurzen Sperrungen
- gute Isolierwirkung gegen Streustrom
- Reduzierung von Luftschall und Erschütterungen