Rasengleis
Das Rasengleis ist eine ökologische Alternative zum Schotteroberbau bei Stadtbahnen.
Grünflächen bleiben unverändert bzw. beim Umbau eines in den Straßenkörper eingebetteten abgängigen Gleises werden sogar neue Grünflächen geschaffen.
Die direkte Abführung des Oberflächenwassers in den Untergrund ist gewährleistet. Gleichzeitig ist die lärmmindernde Wirkung der Raseneindeckung nachgewiesen und stellt damit eine wichtige aktive Schallschutzmaßnahme dar.
In Dresden wird seit 1995 der Anteil Rasengleis im Gleisnetz kontinuierlich gesteigert.
Der Einbau kann in allen Streckenbereichen, wo offene Gleisabschnitte gebaut werden erfolgen. Ein „Nachrüsten“ im bestehenden Gleisnetz (Querschwellengleis) ist möglich.
Einbau bei:
- Streckengleisen einschließlich Bögen
- Gleisen in Haltestellen
- Weichen- und Kreuzungsanlagen
Durch das Ausbringen von Rollrasen wird eine sofortige flächendeckende Begrünung gewährleistet. Es entstehen keine Saatverluste durch Fahrtwind oder Vogelfraß.

Aufbau und Anwendung
Aufbau

Rasengleis:
- Rollrasen
- Schienenanschlusselement
- Wachstumschicht
- Speichervlies
- Geotextil (Filtervlies)
- Schwelle und Stopfschotter
- Unterbau
Querschwellengleis mit Betonschwellen und W-Befestigung

Oberbau:
- Vigniolschiene 49E1, R50 oder Rillenschiene 60R1
- 10 mm Zwischenlage
- Betonschwelle TBS 1450
- 100 mm Stopfschotter
- 250mm Schottertragschicht
- Unterbau
Aufbau Raseneindeckung

- Rollrasen (RSM 7.1)
- Wachstumsschicht bis 5 cm unter Oberkante Schienenanschlussstück (30 % Stützkorn, 70 % Mutterboden oder Kompost und organischem Dünger - trittfest gewalzt)
- 10 mm Speichervlies
- 3 mm Geotextil als Filtervlies nach Merkblatt "Anwendung von Geotextil im Erdbau"
Anwendungsfälle
Umweltwirkung
Vorteile auf einen Blick

- wichtiger Bestandteil eines attraktiven, hochwertigen ÖPNV
- Reduzierung Luftschall und damit aktiver Lärmschutz
- positiver Einfluss auf Stadtklima durch Temperaturregulation infolge Transpiration und Kondensation
- Anhebung der Luftfeuchte und Luftreinigung (Feinstaubbindung)
- hohe Gemeinwohlleistung als positives Stadtbild mit Beitrag zur Erweiterung von Grünflächen
- Kohlenstoffbindung